ETFs sind eine Sonderform der Fonds und heißen Exchange Trades Funds (börsengehandelter Index-Fond). Sie bilden sozusagen einen Index wie den deutschen Leitindex DAX oder den amerikanischen Index S&P500 1:1 ab. Das heißt, die Kursbewegungen des Index werden mit dem ETF nachvollzogen. Sinkt der Kurs des DAX, sinkt der entsprechende ETF und umgekehrt. Wie funktioniert das? Indem der ETF in gleichen Anteilen in alle Aktien investiert, die sich im DAX befinden. Das Geld, welches von Anlegern in den ETF fließt, werden vom ETF in die Aktien der im DAX befindlichen Unternehmen investiert. Mit einem DAX-ETF kauft man quasi automatisch Anteile von allen DAX-Unternehmen (z.B. Airbus, Allianz, Fresenius, BMW, Mercedes, Zalando, Symrise usw.)
Bekannte ETF-Anbieter sind zum Beispiel: Fidelity International, Franklin Tempelton, Vangard, BlackRock. BlackRock bietet beispielsweise den iShares MSCI World UCITS ETF an, den man über einen Sparplan mit 25 Euro pro Monat bedienen kann. Die laufenden Kosten liegen allerdings bei 0,5% p.a. und schmälern die jährliche Rendite. Der MSCI World beinhaltet Aktienunternehmen aus der ganzen Welt und partizipiert einfach ausgedrückt am Wachstum der Weltwirtschaft.
Man kann nicht direkt in den S&P500 investieren, sondern muss dies über einen Index-Fond tun, der versucht die Wertentwicklung so genau wie möglich nachzubilden. ETFs, die den S&P500 abbilden, heißen zum Beispiel Vanguard S&P 500 ETF oder iShares Core S&P 500 ETF oder SPDR S&P 500 ETF Trust. Im S&P500 sind Unternehmen vertreten wie Apple, Amazon, Facebook, Visa, Walt Disney, Tesla und Johnson & Johnson. Hier ist die Kostenquote mit 0,03 bis 0,09% relativ niedrig und wesentlich preiswerter als bei klassischen Fonds. Alle 3 Fonds verwalten ein Vermögen von mehreren Milliarden Dollar und investieren in die gleichen Unternehmen. Es ist also nicht sinnvoll in alle 3 Fonds gleichzeitig zu investieren.
Für passive Anleger, die monatlich eine Sparrate von 25, 50 oder 100 Euro zur Verfügung haben und an der Wertentwicklung der großen internationalen Indizes oder allen Aktienunternehmen der Welt teilhaben wollen, sind ETFs das passende Instrument, um zu investieren.
Wichtig ist vor allem die Anlagedauer, denn je länger eine Wertanlage gehalten bzw. bespart wird, umso größer ist die Rendite. Die Performance von Fonds und ETFs ist markteffizient und immer noch weitaus besser, als sein Geld auf dem Sparkonto zu bunkern oder an der Börse zu traden. Für Menschen mit wenig Freude an Aktien sind Fonds und ETFs gute Möglichkeiten, sein Vermögen zu vermehren und mindestens den Inflationsverlust auszugleichen. Für ein gut diversifiziertes Depot ist es meines Erachtens ratsam, einen geringen Teil seines Vermögens in dem einen oder anderen Fonds oder ETF investiert zu haben.
Im Falle des Einmalkaufs von Anteilen eines ETFs kostet jeder Anteil so viel wie der aktuelle Kurs es anzeigt. Monatliche Sparpläne können sich je nach Bank oder Broker voneinander unterscheiden. Sparpläne werden üblicherweise auf 25 Euro, 50 Euro, 100 Euro bis hin zu 1.000 Euro monatlich festgelegt. In diesem Fall kosten die Anteile des ETFs so viel, wie der Kurs am Abbuchungstag es anzeigt, allerdings werden durch die festgelegte Sparrate Bruchteile von Anteilen des ETFs gekauft. Kostet ein ETF-Anteil zum Beispiel 100 Euro und die Sparrate beträgt 50 Euro, dann wird nicht ein ganzer Anteil gekauft, sondern nur 50%, also 0,5. Durch den mehrmaligen Kauf von Anteilen des ETFs zu verschiedenen Kursen entsteht am Ende ein Mischkurs. Im Gegensatz dazu bleibt beim Einmalkauf der Einkaufskurs der finale Kaufkurs. Der finale Kurs beim Einmalkauf und der Mischkurs beim Sparplan sind ausschlaggebend für die Berechnung der Rendite beim Verkauf. Beim Verkauf wird der aktuelle Verkaufskurs mit der Menge an gekauften Anteilen multipliziert, woraus sich der Verkaufspreis errechnet. Beim Verkauf der Anteile des ETFs werden vom Gewinn 25% Kapitalertragssteuer abgezogen, da Kapitalerträge in Deutschland steuerpflichtig sind.
Je nach ETF fallen zusätzlich jährliche Gebühren an. Die Gebühren variieren je nach Broker/Bank und/oder Fondsgesellschaft. Sie liegen bei ungefähr 0,05 bis 0,20%.
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