Autor: Leon L. Bensch
zuletzt aktualisiert am 19. März 2023
Mit dem 3D-Film Avatar II haben Visionär, Regisseur und Autor James Cameron und die Produktionsfirma 20th Century Fox erneut einen Blockbuster in den weltweiten Box Office Charts gelandet. Bis Mitte März summierten sich die Einnahmen bereits auf 2,29 Milliarden US-Dollar. Nicht eingerechnet sind spätere Video-On-Demand-, DVD- und Merchandising-Einnahmen. Bereits der erste Teil Avatar – Aufbruch nach Pandora spielte rund 2,9 Milliarden US-Dollar in die Kasse und war damit der größte (finanzielle) Kinoerfolg der Geschichte. Natürlich müssen die Produktionskosten von 250 Mio. Dollar für die Fortsetzung berücksichtigt werden, aber so wie es scheint, wird sich trotz oder gerade wegen des hohen cineastischen und finanziellen Aufwandes Avatar II unter die 10 erfolgreichsten Filme aller Zeiten (nach Einspielergebnis) einreihen können. Viele wissen nicht, dass Disney 20th Century Fox 2019 übernommen und in die Walt Disney Company überführt hat. Aus 20th Century Fox wurde 20th Century Studios, zu dessen bekanntesten Filmen, Filmreihen und Franchises unter anderem gehören: Star Wars, Titanic, Ice Age, X-Man, Stirb langsam, Alien, Planet der Affen, Die Simpsons, American Dad, Modern Family, Aktie X.
An zweiter Stelle in den Charts steht übrigens bisher Avengers: Endgame mit 2,79 Milliarden Dollar. Avatar – The Way of Water hat sich auf Platz 3 geschoben, gefolgt von Titanic mit 2,62 Milliarden US-Dollar. Auf Platz 5 landet Star Wars: Das Erwachen der Macht, auf Platz 6 Avengers: Infinity War und auf Platz 8 folgt der Disney-Erfolg König der Löwen. Wer sich für die komplette Liste interessiert, der kann diese hier nachlesen. Allein in den Top-100-Platzierungen der erfolgreichsten Kinofilme aller Zeiten bringt es Disney mit 43 Produktionen auf einen Rekordwert.
Disney hat sich ein Universum aus Filmproduktionsfirmen und Filmrechten geschaffen, das seinesgleichen sucht. Angefangen hat alles 1928 mit Zeichentrickfilmen des Gründers und Zeichners Walter Elias „Walt“ Disney. Die Kultfiguren Mickey Mouse, Donald Duck, Goofy und Pluto wurden weltberühmt und standen jahrelang für die Marke Disney. Es folgten globale Welthits wie Schneewittchen und die 7 Zwerge, Pinocchio, Bambi, Cinderella und Dornröschen. Inzwischen ist Disney zu einer Weltmarke geworden, die jedes Kind kennt. Disney ist zu einer Erfolgsmaschine der globalen Unterhaltungsindustrie geworden.
Neben Animations-, Zeichentrickfilmen und Shows hat Disney sein Portfolio im Laufe der Zeit sukzessive erweitert. 1955 eröffnete der erste Disney-Freizeitpark in Anaheim, Kalifornien. Es folgten Parks in Florida 1971, Japan 1983, Frankreich 2002 und China 2016. 1995 wurde die Disney Cruise Line gegründet, mit deren Flotte Fans in schwimmenden Disney-Palästen über die Ozeane fahren können. 2019 startete Disney mit seiner Streaming-Plattform Disney+ als Onlinevideothek und Video-on-Demand-Service. Disney erwarb zwischen 2006 und 2019 legendäre Filmstudios wie Pixar, Marvel, Lucasfilm Ltd. und große Teile von 21st Century Fox inklusive aller Filmrechte an Blockbustern wie Toy Story, X-Man, Avengers, Indiana Jones, Star Wars und viele mehr.
Für mich als Aktionär zählen neben den cineastischen Erfolgen vor allem die wirtschaftlichen Fakten: Im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2022 hat Disney einen Umsatz von 82,7 Mrd. US-Dollar erzielt. Damit konnte Disney seinen Umsatz in den letzten 10 Jahren verdoppeln. Der Gewinn pro Aktie lag allerdings bei nur 1,72 Dollar. Vor Corona waren es noch 6,68 Dollar. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob der Gewinn trotz steigender Umsätze stagniert bzw. gesunken ist. Wenn man bedenkt, dass der Disney-Konzern wegen der Corona-Pandemie auf einen großen Teil seiner Einnahmen wegen geschlossener Freizeitparks, eingestellter Kreuzfahrten, geschlossener Kinos und verschobener Filmproduktionen verzichten musste, ist ein Gewinn in dieser Größenordnung absolut akzeptabel. Andere Unternehmen mussten Staatshilfen beantragen.
Quelle: statista.com
Disney war in den letzten 3 Jahren trotz aller externen Probleme nicht untätig, sondern hat im Gegenteil kräftig in seine Streamingplattform Disney+ investiert. Disney+ verzeichnet inzwischen 164,1 Millionen Abonnenten. Im Vorjahresquartal lag die Abonnentenzahl noch bei rund 118,1 Millionen. Im aktuellen Geschäftsjahr wird ein Umsatz von 90,3 Mrd. Dollar und ein Gewinn von 3,18 Dollar erwartet. Wir werden sehen ob es so kommt. Disney will in Zukunft sowohl neue Abonnenten gewinnen, und muss demnach auch neuen Content produzieren. Dafür will das Unternehmen einen Milliarden-Betrag in neue Streaming-Angebote investieren.
Das beinhaltet Kinofilme, Serien, Dokumentationen und Sportrechte. Unter den Top-Titeln wird auch Avatar III und Avatar IV, angekündigt für 2024 und 2026, sein. Sollte sich der Erfolg des ersten Teils wiederholen, würden 3 Milliarden Umsatz mit einem Blockbuster immerhin 3,65% zum Gesamtergebnis beitragen. Gegenwärtig gehen Investitionen in Content zu Lasten des Gewinns, erweitern jedoch über die kommenden Jahre hinweg die ohnehin gut gefüllte Filmbibliothek und steigern unterm Strich den Umsatz – und auf eine langfristige Perspektive auch den Unternehmensgewinn.
Die derzeitige P/E liegt bei 50, was sicherlich zu hoch ist. Wenn man den Prognosen glauben schenken darf, soll sich der Gewinn im nächsten Geschäftsjahr auf 4,83 Dollar pro Aktie erhöhen, was einem Gewinnwachstum von ca. 25% entsprechen würde. Bliebe der aktuelle Aktienkurs unverändert, würde die P/E auf einen fairen Wert von 18 sinken. Nachdem allerdings nun die Freizeitparks rund um die Welt ohne Beschränkungen wieder geöffnet haben, die Kreuzfahrtindustrie Fahrt aufnimmt und eine Rückkehr zum linearen TV undenkbar ist, scheint es höchst unwahrscheinlich, dass Disney nicht in alte Erfolgsbahnen zurückkehrt.
Chart der Disney Aktie am 13.03.2023
Seit dem Hoch am 15.3.2021 hat die Aktie 49% an Wert verloren. Der kurzfristige Abwärtstrend ist noch intakt. Der Kurs ist kurz davor den langjährigen Support bei 80 Euro zu testen. Sollte die Aktie an dieser Stelle drehen, wäre ein schneller Anstieg nach oben möglich. Sollte der Support gebrochen werden, sind weitere Kursverluste möglich.
Wie würde ich in dieser Situation handeln? Da ich bereits Disney-Aktien habe, würde ich kurz über dem Support aufstocken ohne diese Aktie in Relation auf mein Gesamtdepot überzugewichten. Als Erstkäufer würde ich eine erste kleine Position eröffnen und abwarten, wie sich der Kurs entwickelt. Sollte der Kurs aufgrund der schwierigen Marktlage tatsächlich nochmal etwas tiefer gehen, kann man dort nochmals aufstocken. Das exakte Tief zu treffen ist ohnehin nicht möglich und reine Spekulation. Für langfristige Anleger mit einem Zeithorizont von 10 und mehr Jahren ist die Disney-Aktie durchaus einen Blick wert.
Disclaimer: Diese Publikation beinhaltet weder Anlagestrategieempfehlungen noch Anlageempfehlungen gemäß § 85 WpHG und Artikel 20 der Marktmissbrauchsverordnung. Sie erfüllt deshalb nicht die gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Objektivität von Anlagestrategieempfehlungen/Anlageempfehlungen.
Autor: Leon L. Bensch ☆ für aktien-buddy.de ☆ erstmals veröffentlicht am 19. März 2023
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